Sein Feuer wies über 112 Jahren den Schiffen den Weg



Der “Kleine Leuchtturm”, auch allgemein “Elektrischer Leuchtturm” genannt, wurde um 1890 als Leitfeuer für das “Hubertgat-Fahrwasser” in Dienst gestellt.
Er war der erste E_Turm_adeutsche Leuchtturm, der für den elektrischeneleucht1 Betrieb konstruiert wurde. Die für die Lichtbogenlampe (Kohlebogenlampe) benötigte elektrische Energie wurde in dem hierfür in unmittelbarer Nachbarschaft gebauten Kraftwerk bereitgestellt. Dieses war das erste Elektrizitätswerk  auf Borkum.
Der “Kleine Leuchtturm” wurde im Gegensatz zu den anderen Türmen komplett aus Stahl gefertigt. Die Gesamthöhe beträgt ca. 30 Meter.

Im Rahmen der Errichtung einer Landradarkette, die den Schiffsverkehr auf der Ems auch dann noch sichert, wenn Nebel die Sicht stark einschränkt, musste die alte grüne Turmkappe einer neuen Kappe mit aufgesetzter Radarantenne weichen.


Historische Anmerkung:

Am 15. Mai 1900 eröffnete die deutsche Reichs- Post- und Telegraphenverwaltung mit einer Funkverbindung zwischen dem Feuerschiff  “Borkumriff” und dem Borkumer “Kleinen Leuchtturm” des Wasser- und Schifffahrtsamtes Emden den weltweit ersten amtlichen Funkdienst.
Dies war die erste für den regelmäßigen Gebrauch bestimmte Anwendung des Funks.

 

 

 

Blick auf die Laterne des Leuchtturms. Im rechten Bild ist das seit 1983 eingebaute Präzisionssektorenfeuer erkennbar. Dieses hat eine Tragweite von 30 Seemeilen. Der Gesamtöffnungswinkel des Leitfeuers einschließlich der beiden  Warnsektoren beträgt nur 3 Grad.

 

 

Durch die Verlagerung der Sandbänke im Hubertgat-Fahrwasser war die Benutzung des Fahrwassers nur in Verbindung mit einer gründlich vorbereiteten und exakt durchgeführten Navigation möglich. Das Sektorenfeuer des Leuchtturms führte nun direkt auf die Sandbank “Hubert-Plate” ( sh. Befeuerung).

 

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Scannvorlage: Postwertzeichen der Deutschen Post von 2012

Mit der Herabstufung des Hubertgat-Fahrwassers  zum Schifffahrtsweg hatte das Feuer keine nautische Bedeutung mehr und wurde am 21. August 2003 (vermutlich) für immer gelöscht.

 

 

Anmerkung: In der Nacht vom 20. August 2003 strandete eine 10 Meter lange Segelyacht auf der “Hubert-Plate” und schlug leck. Beim Bergungsversuch versank die Yacht dann endgültig im Bereich der “Wester -Ems”. Ein späterer Bergungsversuch musste aufgegeben werden, da der beteiligte Berufstaucher das Schiff an der durch eine Boje markierten Untergangsposition nicht mehr finden konnte. Ob dieses durch den Strom versetzte Schiff jemals wieder gefunden wird, bleibt abzuwarten.

Der Kleine Leuchtturm

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Der Kleine Leuchtturm

Der Kleine Leuchtturm